Blutiges Erwachen by Roger Smith

Autor:Roger Smith [Smith, Roger]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
ISBN: 9783608502060
Herausgeber: Tropen
veröffentlicht: 2010-01-01T23:00:00+00:00

[193]KAPITEL 24

Maggott fuhr in südlicher Richtung auf der N2 auf den Berg und die Stadt zu. Er fuhr schnell, fuhr dicht auf langsamere Autos auf, bis sie Platz machten, ließ seine Wut am Getriebe und den Stümpern aus, die seine Fahrt abbremsten.

Robbie hielt einen riesigen, flauschigen rosa Bär im Arm. Dem Jungen schien das hohe Tempo Spaß zu machen, er ahmte mit seinen schmutzigen kleinen Händchen Lenkbewegungen nach und machte Vrooom-vrooom-Geräusche ins Ohr des Bären. Das Kind musste dringend baden und frische Kleidung anziehen, davon abgesehen sah es jedoch richtig glücklich aus.

Wer wusste das schon bei Scheißkindern?

An diesem Morgen hatte Maggott schließlich wieder von seiner Schlampe von Frau gehört. Eine SMS, mit der sie ihm mitteilte, dass Robbie Geburtstag hatte. Mein Gott. Nichts davon, wann sie nach Hause kam. Er hatte das Gefühl, sie hatte ihm den Jungen untergeschoben und sich vom Acker gemacht. Für immer.

Auf dem Weg nach Bellwood South hatte Maggott kurz an einem Spielwarenladen an der Voortrekker gehalten. Er hatte dem Jungen irgendwas Männliches besorgen wollen, so was wie eine Actionfigur oder einen Rugbyball. Aber nein, der Junge hatte diesen rosaroten Bären gesehen und war nicht bereit, den Laden ohne dieses Ding wieder zu verlassen. Maggott hoffte, dass er keine Scheißschwuchtel würde, wenn er mal groß war.

Er hatte eine weitere unbequeme Nacht durchgestanden, hatte [194]mit seinem Sohn auf dem schmalen Bett in seinem beengten und stickigen Zimmer geschlafen. Der Junge war sehr unruhig gewesen, hatte im Schlaf geweint und jede Stunde verlangt, dass Maggott ihn zur Toilette brachte.

Daher hatte Maggott sich ausgesprochen beschissen gefühlt, als er schließlich im Bellwood eintraf. Aber er hatte darauf gebaut, dass es Disco De Lilly noch beschissener ging. Eine lange Nacht und ein Teil des Morgens ohne Tik dürften den kleinen Lustknaben in ein Stück Fleisch auf einem Hackklotz verwandelt haben.

Maggott ließ seinen Jungen zusammen mit dem Bären und einer Coke auf der Wache zurück und machte sich auf die Suche nach Disco.

Der Superintendent versperrte ihm den Weg. »Maggott.«

»Super.«

Maggotts Chef winkte ihn in sein Büro und schloss die Tür. »Du hattest De Lilly wieder hier?«

»Hab ihn wegen Drogenbesitzes eingelocht.«

»Herr im Himmel, Maggott, nicht mal ein Scheißhalm. Es geht immer noch um diesen Raubüberfall, stimmt’s?«

Maggott zuckte mit den Achseln. »Irgendwas ist mit dieser Amerikanerin los. Ich weiß es.«

»Was weißt du? Bist du jetzt Hellseher, oder was?«

Maggott sagte nichts, versuchte, seinen Vorgesetzten mit Blicken niederzuzwingen. Der Superintendent, dieser rückgratlose Wichser, senkte den Blick als Erster. »Hast du gehört, dass es noch einen dieser Barbiepuppen-Morde gegeben hat, unten in Sea Point?«

»Wieder eine Blondine?«

»Ja. Da drüben herrscht jetzt echte Panik. Eine Ermittlungsgruppe ist aufgestellt worden, und die schreien nach mehr Leuten. [195]Ganz besonders nach Detectives. Du wirst nach Sea Point rübergehen und denen helfen.«

»Helfen wobei?«

»Die Häuser abklappern. Vernehmungen. Wozu auch immer die dich brauchen. Die Pressemeute stürzt sich auf diese Sache.«

»Und die Flats passen auf sich selbst auf?«

»Detective, ich befolge nur meine Befehle. Genau wie Sie.«

Maggott schob sich zur Tür. »Kann ich wenigstens noch ein einziges Mal mit De Lilly reden?«

Der Superintendent schüttelte den Kopf. »Zu spät.

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